Das Kirbachtal besteht aus den vier Orten Hohenhaslach, Ochsenbach/Kirbachhof, Spielberg und Häfnerhaslach, die sich 1973 mit der Stadt Sachsenheim zusammen geschlossen haben. Über 4.000 Kirbachtäler leben in einer von Wein und Wald geprägten Landschaft. Kultur und Brauchtum werden großgeschrieben.

Hohenhaslach

ist die älteste und größte Weinbaulandschaft des Kirbachtals. Es wird vermutet, dass die Bewohner Hohenhaslachs (früher: Haslach) sehr früh die ideale Weinlage erkannt und genutzt haben. Sicher ist, dass im 10. Jahrhundert rings um Haslach Weinberge vorhanden waren. Der Hohenhaslacher Wein war schon 1281 so bekannt und beliebt, dass das Esslinger Spital, das um Esslingen über viel Rebgelände verfügte, nach Weinberge in Haslach strebte und dann auch von dem Grafen Konerad IV. von Vaihingen erwarb. Die Klöster übernahmen die schon von Karl dem Großen gepflegte Förderung des Weinbaus. Da der Weinkonsum sehr hoch war, wurde die Anbaufläche stark vergrößert und erreichte im 14. und 15. Jahrhundert Rekordgröße.
Um 1426 war der Weinertrag in Hohenhaslach so groß, dass ein Eimer Wein (306,78 Liter) um 13 Kreuzer (13 Kreuzer ca. 15 Cent) verkauft wurde. Im Wirtshaus erhielt man für ein Heller (1 Heller=1/4 Kreuzer) soviel Wein, dass man zweimal kommen musste, um ihn zu trinken. Heute gedeiht auf 160ha Rebfläche auf schweren Keuperböden ein markanter Rotwein. In und um Hohenhaslach finden Sie beliebte Ausgangspunkte, um auf den Rundwanderwegen unsere Weinberge zu erkunden. Tipp: Schauen Sie auf jeden Fall am „Geologischen Fenster“ vorbei. Einen wunderschönen Panoramablick über die gesamte Region hat man vom Kirchberg. Sehenswert im Ort ist die modern umgestaltete Kelter, bei der auch der historische Rundgang beginnt, sowie, etwas außerhalb, die Domäne „Rechentshofen“, das ehemalige Zisterzienserkloster „Mariäkron“. 

Spielberg

1161 erstmals erwähnt, ist unser kleinster Stadtteil, aber durch seine Mineralquelle „Fontanis“ im ganzen Land gut bekannt. Auf dem idyllischen Dorfplatz können Wanderer verschnaufen oder nur die Gedanken schweifen lassen. In Spielberg sind durch die von 1986 bis 1989 ausgeführte Rebflurbereinigung insgesamt 12ha Weinberge erhalten geblieben. Davon 70ar Weinberg-Terrassen, die immer noch in traditioneller Art bewirtschaftet werden. Angebaut werden vor allem Trollinger, Riesling und Schwarzriesling. 

Ochsenbach

Ochsenbach mit seiner malerischen Dorfstraße liegt in der Mitte des Kirbachtals und wurde 1290 erstmals erwähnt. Das idyllische Ochsenbach ist Ausgangspunkt für „aussichtsreiche“  Wanderungen durch die Weinberge und in die weiten Wälder der umgebenden Stromberghöhen. Nicht ohne Grund ist Ochsenbach 1993 mit dem Prädikat „Schönstes Dorf in Baden-Württemberg“ ausgezeichnet worden. Am landschaftlich markanten Geigersberg oberhalb von Ochsenbach nahm die traditionelle Weinbergnutzung seit etwa 1960 ständig ab. Parzelle um Parzelle fiel brach und wurde zu Schlehengebüsch. 1996 bis 2000 gelang hier ein mustergültiges Flurneuordnungsverfahren. Fortan ist eine neuzeitliche, wirtschaftliche Weinbergnutzung möglich, und die traditionelle Kulturlandschaft mit ihrer reichhaltigen Naturausstattung hat ebenfalls Zukunft. Auf einem 2,7 km langen Rundweg durch die „kulturhistorische Weinlandschaft Geigersberg“ kann der Besucher einen neu gestalteten Weinberghang erleben, wie er weit und breit einmalig ist. 

Kirbachhof

1360 als Propstei des Benediktinerstifts Odenheim gegründet, später Zisterzienserinnenkloster. 1562, in der Zeit der Reformation, wurde ein Teil des Klostergebäudes Amtssitz eines Forstmeisters, ein anderer Teil württembergisches Hofgut. 1664 errichtete Herzog Eberhard III. einen Tiergarten, 1666 baute er ein Jagdschloß, ca. 200m östlich von hier an der Straße nach Ochsenbach. Herzog Karl Eugen ließ das Schloß
1750 – vermutlich nach einem Brand – abbrechen. Von dieser Anlage ist heute nur noch der Ovalsee (Teich wurde ebenfalls im 17. Jahrhundert angelegt) mit der „Kibannele“-Statue zu sehen. Eine Statue der antiken Fruchtbarkeitsgöttin Kybele oder der römischen Jagdgöttin Diana. Auf dem Kirbachhof sind heute landwirtschaftliche Betriebe wie z. B. der Kirbachhof-Laden

Häfnerhaslach

liegt reizvoll am Ende des Kirbachtales. Hübsch anzuschauen sind die typischen Fachwerkhäuser und interessant die spätgotische Pfarrkirche, für deren Kirchturmuhr im Jahre 1997 ein eigenes „gläsernes Haus“ errichtet wurde. Häfnerhaslach hat beim Landeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ eine Silbermedaille gewonnen. Rund um den nahe gelegenen Heiligenbergsee und durch die Weinberge laden schön angelegten Wege zu einem Spaziergang ein. Unter der Lagenbezeichnung „Heiligenberg“ wird hier Trollinger, Lemberger, Riesling und Schwarzriesling angebaut. Seit 1960 ist das obere Kirbachtal Landschaftsschutzgebiet; Häfnerhaslach ist der Endpunkt des 1979 eröffneten Sachsenheimer Wegs.